J.L. Piedra Zigarren

Die Piedra-Familie stammt, wie viele Tabakfamilien, aus der spanischen Provinz Asturien. Sie kam etwa in den 80er Jahren des 19. Jahrhunderts nach Kuba. Genau genommen ließen sie sich in der Region Remedios nieder. Diese Region zählt zu einem der bedeutendsten Tabakanbaugebiet in der Vuelta Arriba, östlich von Pinar del Rio. Seit dem 16. Jahrhundert wird dort Tabak angebaut. Der Wohnsitz der Familie befand sich in der Nähe der Stadt Santa Clara.

Im Jahr 1880 eröffnete die „J.L. Piedra-Manufaktur“, benannt nach ihrem Gründer José Lamadrid Piedra. Andere Quellen datieren die Eröffnung auf das Jahr 1896. Diese Manufaktur befand sich in Remedios. Zudem gehörte die Marke, Ende des 19. Jahrhunderts, zu der bekanntesten kubanische Marke außerhalb Havannas.

José Lamadrid Piedra war wohl ein sehr arbeitsamer Mensch. Man sagt, er pendelte ausschließlich von seinem Haus zu seiner Manufaktur und von seiner Manufaktur zu seinem Haus. Durch seine Anstrengung und Ehrgeiz gelang es ihm, sich am Markt zu etablieren. Er sowie sein Nachfolger, sein Neffe José L. Piedra II. und dessen Sohn José L. Piedra III., setzten dabei auf zwei Strategien. Erstens produzierte man für den immer weiterwachsenden, lukrativen Zigarettenmarkt und  zweitens stellte man einige sehr beliebte Vitolas her. Schließlich bot man diese zu günstigen Preisen auf dem einheimischen Markt an.

Die Marke J.L. Piedra war lange Zeit die berühmteste Inlandsmarke, bevor sie später auch auf dem amerikanischen Markt Fuß fasste. Auch José L. Piedra II. stellte sein Leben ganz in den Dienst seines Familienbetriebes. Er war in der Fabrik bis in die frühen Morgenstunden, kontrollierte alles und gönnte sich keine Ruhe. Als José Lamadrid Piedra II. im Jahr 1942 noch relativ jung verstarb, ergab die Autopsie, dass sein Körper so alt wie der eines 80jährigen zu sein schien.

1925 verlegte man die Manufaktur in die Region Camajuaní, um möglichst nah an den jeweiligen Tabakanbaugebieten zu sein. Diesen Standort behielten die Familie etwa 10 Jahre bei. Danach, im Jahr 1936, zog die Fabrik noch näher an Pinar del Rio heran, erst nach Alquízar, kurze Zeit später nach Guanajay. Allerdings blieb die Geschäftsleitung in Havanna, um es genau zu nehmen in der Calle Rayo No. 31.

Im Jahr 1942 ubernahm José Lamadrid Piedra III. das Geschäft. Die J.L. Piedra Zigarren erlangten besonders in Amerika sehr große Beliebtheit und das auch nach der Revolution. Die Marke erweiterte Ihr Portfolio auf elf verschiedene Formate. Nach Erlass des Embargos im Jahr 1962 brach der Absatz natürlich abrupt ein. In einem Katalog von 1972 finden sich lediglich drei J.L. Piedra Formate. Einige Jahre danach sogar nur noch eines. In den frühen 90er Jahren wurde die Produktion sogar ganz eingestellt.

Die Wiedergeburt dieser beliebten kubanischen Vorlkszigarre ist im Jahr 1996 gewesen. Alle Zigarren der Marke „José L.Piedra“ sind nun von Hand gefertigte Shortfiller (auf Spanisch: „tripa corta“). Geschnittene Blattreste werden dabei von Hand mit Hilfe einer Matte in das Umblatt eingewickelt. Anschließend bringen die Torcedors das Deckblatt von Hand auf, wie das auch bei Longfillerzigarren üblich ist. Neben „Quintero“ ist „José L.Piedra“ heute die einzige Marke, für die Tabake aus der Vuelta Arriba und nicht aus dem Haupttabakanbaugebiet Vuelta Abajo verwendet werden.

Die Marke José L.Piedra steht heute für preiswerte Habanos für den unkomplizierten Rauchgenuss. Alle Formate sind in Karton-Etuis mit 5 Stück sowie in Karton-Schachteln gebündelt mit 25 Stück erhältlich.

Derzeit erhalten Sie folgende Formate bei uns im Paul Bugge Online-Shop:
Brevas (133 mm x Ringmaß 42)
Cazadores (152 mm x Ringmaß 43)
Conservas (140 mm x Ringmaß 44)
Petit Cazadores (105 mm x 43)
Petit Caballeros (120 mm x 48)